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Maritimes

Marine..... Beruf oder Berufung?

Durch eine Empfehlung hatte ich mich dazu entschlossen bei der Eignungs- und Verwendungsprüfung nach der Musterung mein Kreuzchen bei der Marine zu setzen. So kam es dann auch, das ich zum Grundwehrdienst zur Marine eingezogen wurde. Leider führte mein erster Marschbefehl im Juni 1989 nach Westerland zur Marinefliegerlehrgruppe. Also nichts mit zur See fahren, stattdessen Bodengeräte für Hubschrauber instandsetzen.

Nun damit konnte ich mich überhaupt nicht abfinden. Ich wollte zur See fahren! Also nahm ich die Sache in die Hand. Ich habe meinem Inspektionschef in Aussicht gestellt, das ich mich für 4 Jahre verpflichten wolle. Allerdings nur, wenn ich gleichzeitig meine Verwendung wechseln könne und zum Seefahrenden Personal kommen würde. Noch während meiner Grundausbildung verpflichtete ich mich für 4 Jahre und bekam einen Verwendungsreihenwechsel zugesagt. Nach Beendigung meiner Grundausbildung in Westerland, verblieb ich noch einen Monat im Stabsdienst auf Sylt und trat im Oktober meine 2. Grundi in Brake, Fachrichtung Motorentechnik an.

Nach dessen Absolvierung trat ich meinen Dienst am 02.01.1990 auf der Fregatte "Rheinland-Pfalz" im Hauptabschnitt 200 als Motorentechnischer Gast im Turbinenabschnitt an. Meine erste Seefahrt begann auch gleich unter Sturm in Richtung Norwegen. Stürmische See und Wellen mit einer Höhen von bis zu 15 Metern ließen mir Rasch entsprechende Seebeine wachsen. Und nach anfänglichem Unwohlsein, verschwanden auch die Anzeichen typischer Seekrankheit und kamen auch nie wieder.

Meine 2. Seefahrt war der absolute Hammer, diese führte in den Süden, über Portugal und Madeira direkt übern großen Teich in die Karibik, St Juan, Fort de France, St. Thomas VI und RooseveltRoads PR waren meine Stationen dort, weiter ging es über Baltimore MD und Bermuda zurück nach Lissabon und wieder nach Hause. 2 1/2 Monat ging die Tour und war hammergeil.

Nach dieser Tour begann meine weitere Ausbildung, 1. Station Technische Marineschule (TMS) Kiel, 2. Station Marine Unteroffizierschule (MUS) Plön und die 3.Station wieder zur TMS in Kiel für den Systemlehrgang Klasse 122 Fregatte. Am Ende dieser Ausbildung kam ich auf mein Altes Kommando, die Fregatte "Rheinland-Pfalz" zurück. Die befand sich gerade in der großen Instandsetzung beim Bremer Vulkan und lag dort im Trockendock. Es folgten Inbetriebnahme, Werfterprobungsfahrt, Schiffsicherungsausbildung in Neustadt, Schiffsicherungstraining (BOST) in Portland ,tolle Fahrten wie ISEX usw. im Nordmeer mit jeder Menge Edinburgh, Trondheim etc. Norwegische Fjorde. Die Fjorde Norwegens, sind wirklich Klasse. Ein Highlight war, das wir einem Amerikanischen Flugzeugträger aus einer Entfernung von ca. 500 Metern beim Flugbetrieb zusehen durften! Mann war das ein riesen Kahn.

Erlebt und gesehen habe ich während dieser Zeit sehr viel und meine Erlebnisse hier auf diese Seite alle zu beschreiben, würde den Rahmen allerdings sprengen. Meine längste Abwesenheit von der Heimat betrug 5 1/2 Monate. Gefahren bin ich insgesamt um die 100.000 Seemeilen. Es war eine tolle Zeit, an welche ich sehr gerne zurückdenke. Ich habe viele tolle Leute kennengelernt und die Zeit hat mich sehr geprägt.

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